Seit Jahrtausenden bekannt

Bereits im Altertum waren Perlen hoch geschätzt. Erste geschichtliche Überlieferungen stammen aus dem Jahre 2206 vor Christus vom chinesischen Schriftsteller Shu King. Die Römer übernahmen den griechischen Namen margarita für Perlen auch als Bezeichnung für die Geliebte. Eine ganze Reihe von Muscheln erhielt später den Namenszusatz margaritifera , ein Begriff, der sich bis heute im Namen Margarete erhalten hat.

In vielen Kulturen hatte und hat die Perle einen tiefen Symbolcharakter. So sind Perlen in China z. B. das Symbol für Reichtum, Weisheit und Würde; in Japan bedeuten sie Glück, in Indien Kinderreichtum. In den arabischen Kulturen werden Frauen oder bestimmte Körperpartien wie z. B. Zähne oft mit Perlen verglichen.

Entstehung und Zusammensetzung

Perlen bilden sich in der Natur. Die Perle hat eine kristalline Struktur und besteht grösstenteils aus Calciumcarbonat. Die Kristalle wachsen in Form von Plättchen, sind schichtweise geordnet und werden von einer organischen Mischung aus Proteinen und Conchin lose miteinander verkittet .

Der Glanz, auch Lüster genannt, entsteht durch die Lichtreflexion an den Kristallgrenzen und wird umso feiner, je dünner und zahlreicher die Schichten sind. Die Farbe ist abhängig von der Art der Perlmuschel, ihrem Lebensraum und der Wassertemperatur. Sie reicht von Weiß über Gelb, Rosa bis Grau. Perlen können, nachdem sie aus der Muschel genommen wurden, in nahezu allen Farben gefärbt werden. Sie vertragen jedoch weder Hitze, Laugen noch Säuren.

Handelsbezeichnungen

Als «echte Perlen» oder Naturperlen dürfen nur natürlich entstandene, also nicht gezüchtete Perlen bezeichnet werden. Vereinzelt werden sie auch als «Orient-Perlen» bezeichnet.

«Akoya-Perle» ist eine generelle Handelsbezeichnung für im Meer gewachsene Zuchtperlen der «Pinctada Martensi» und «Pinctada Fucata» aus dem japanischen Meer. Seit einigen Jahren züchten die Chinesen ebenfalls diese Muscheln für die Perlenproduktion. Die Akoya-Perl-Muscheln sondern sehr viel weniger Perlmutt ab als die Südsee- oder Tahiti-Muscheln. Die Beschichtung des Perlmuttkerns ist deshalb bei den Akoya-Perlen sehr viel dünner. Gegenüber der klassischen Süsswasser-Perle ist der Lüster jedoch um einiges schöner.

Unregelmäßig geformte Perlen nennt man «Barock-Perlen».
Als «Biwa-Perlen» werden japanische Süßwasserperlen aus dem Biwa-See bezeichnet.
«Buton-Perlen» sind cabochonförmige Perlen, die an der Muschelschaleninnenseite gewachsen sind und aus der Schale herausgesägt werden.
«Mabé-Perlen» sind ebenfalls Halb-Perlen in untypischen Formen wie z. B. Halbkugeln, Herzen, Quadrate etc.

Grösse

Größenangaben gelten für den mittleren Durchmesser der Perle und nicht deren Länge. Das Gewicht wird in Karat oder Momme angegeben.

Form

Als Hauptformen gelten: rund bzw. semi-rund, tropfenförmig, button, oval, barock/semi-barock.

Lüster

Der Lüster beschreibt den irisierenden Glanz der Perloberfläche, hervorgerufen durch die Lichtbrechung und die Reflexion des Lichts durch die feinen Schichten der Aragonit-Kristalle.

Reinheit

Die Oberflächenbeschaffenheit bestimmt die Perlqualität. Kleinere Unebenheiten, Vernarbungen und Vertiefungen in oder auf der Oberfläche werden als Spots bezeichnet.

Farbe

Die Farbe ist abhängig von der Art der Perlmuschel, ihrem Lebensraum und der Wassertemperatur. Sie reicht von Weiß über Gelb, Rosa bis Grau.